Gute Laune auf dem Teller – Rote Bete Ofengemüse mit “Grünem Hummus”

by wildemoehre

Wer einen richtigen Garten hat, der erlebt im Sommer oft solch eine Fülle, dass es manchmal sogar schwierig wird, mit der Verarbeitung hinterherzukommen. Ernte und Verwertung werden zum tages- und abendfüllenden Programm. Stundenlang wird Obst entkernt, werden Hülsenfrüchte gepult, Gemüse geschnippelt, eingekocht, zu Marmeladen, Chutneys, Fermenten, Likören und unzähligen weiteren Köstlichkeiten verarbeitet. Manch einer plant seinen Urlaub um die Ernte herum oder nimmt gar „Ernteurlaub“. Für den einen ist diese Vorstellung ein Graus, für den anderen beglückend und erstrebenswert. 

Der Traum vom Selbstversorgergarten

Ich gehöre zu den Letzteren. Sehr gerne würde ich uns mit dem eigenen Garten zu einem erheblichen Teil selbst versorgen und auch den Insekten und Kleintieren noch einen größeren Lebensraum anbieten. Mit unserem kleinen Stadtgarten allerdings, welcher fast ausschließlich von einer bunten Vielfalt zahlreicher Küchen- und Wildkräuter lebt, bleibt die große Obst- und Gemüseernte vorerst noch ein Traum. Aber man weiß ja nie, was die Zukunft noch bringen mag.

Bisher noch ein Traum: Der eigene Selbstversorgergarten

Geschenkt & getauscht

Bis dahin erfreuen wir uns an den zahlreichen Geschenken, die uns immer wieder zu teil werden. Schüsseln voller Beeren, ein Körbchen grüner Walnüsse, wunderbare sonnengereifte Tomaten und Paprikas, Zwiebeln, Sugos und zuletzt dieser Karton mit Roten Rüben. Wir fühlen uns reich beschenkt und wissen all diese großzügigen Gaben sehr zu schätzen. Mit Freude bereiten wir daraus kleine Köstlichkeiten, dankbar dafür, immer wieder bedacht zu werden. Gerne geben wir Geschenke in Form von Kräutersalzen, Kräuteransätzen oder wild gesammelten Früchten und Pilzen zurück.

Wahrlich ein unbezahlbarer Genuss, diese kleinen Schätze aus den Gärten von Freunden, Bekannten und der Familie. Vielen vielen Dank hierfür! Aus den Roten Rüben ist ein feines Ofengemüse entstanden. Dazu passt ein Hummus, der mit Kräutern verfeinert wird. Rote Rüben und Grüner Hummus sind ein tolles Farbduo und dazu noch ein echter “Eyecatcher” auf dem Teller, denn das Auge isst ja schließlich auch mit. Wer nicht so auf Hummus steht, dem beliebt vielleicht ein feiner Sauerrahm, verfeinert mit Thymian und gerösteten Sesamkörnern.

Rote Bete botanisch

Die Rote Bete wird gelegentlich auch Rote Rübe genannt. In Österreich sind es Rhona, Rhaner oder Rauna und in der Schweiz Rande. Das Fuchsschwanzgewächs (Amaranthaceae ) ist verwandt mit der Zuckerrübe und dem Mangold. Wie diese, ist sie eine Kulturform der Gemeinen Rübe (Beta vulgaris subsp.) bzw. der Wilden Rübe (Beta vulgaris subsp. maritima). Ursprünglich stammt die Rote Rübe aus dem Mittelmeerraum und kam vermutlich auch schon in Nordafrika vor. Durch die Römer soll sie von dort aus auch zu uns nach Mitteleuropa gelangt sein.

Wie gesund ist Rote Bete?

Rüben sind im Allgemeinen nicht so beliebt auf dem Speiseplan, dabei bereichern sie ihn nicht nur optisch, sondern gehören auch zu den gesündesten Gemüsen, die unsere heimischen Gärten und Äcker zu bieten haben. Zudem sind sie äußerst vielseitig in der Küche einsetzbar. Aus der Roten Rübe lassen sich tolle Säfte, Smoothies, Aufstriche, Salate, Ofengemüse und vieles mehr zaubern.  Wer über unbehandelte Rote Bete verfügt, sollte unbedingt auch die Blätter, z.B. für den Smoothie oder den Saft nutzen, denn sie enthalten noch um ein Vielfaches mehr an Vitalstoffen, z.B. 6-mal mehr Vitamin C und 7-mal mehr Calcium als die Rüben selbst. Aber welchen gesundheitlichen Wert hat denn die Rote Bete jetzt eigentlich?

  • Rote Bete hilft Leber und Galle gesund zu halten. Damit unterstützt sie eine gesunde Verdauung und die Ausscheidung von Toxinen aus dem Körper. Durch den täglichen Verzehr von frischem Saft kann die Darmreinigung beschleunigt werden.
  • Rote Bete ist äußerst reich an Folsäure und daher ein wertvolles Lebensmittel für Schwangere, aber auch für Menschen, die sich in einem Heilungsprozess befinden, denn dieser kann duech die Folsäure befördert werden.
  • Rote Bete, regelmäßig verzehrt, hilft, insbesondere wegen der Inhaltsstoffe Betain und Folsäure, Herz-Kreislauf- und Gefässkrankheiten vorzubeugen.
  • Als nitrathaltiges Gemüse soll Rote Bete dabei helfen, den Blutdruck zu regulieren. 
  • Rote Bete macht gute Laune, denn Betain kurbelt die Serotoninproduktion (Glücksbotenstoff) an und gilt daher als Stimmungsaufheller.
  • Der Saft der Roten Bete und ihrer Blätter wird von manchen Ärzten auch unterstützend und präventiv gegen verschiedenen Krebsarten eingesetzt.

Alles in Maßen

In meinem Blog betone ich das immer wieder, weil es mir persönlich sehr logisch erscheint: “Alles in Maßen”. Zum Beispiel unsere Rote Bete hier, verspricht viele gesundheitlich positive Effekte, aber ein einseitiger Verzehr in großen Mengen, könnte vielleicht doch zu Problemen führen. Eine Ernährung sollte ausgewogen sein und die Lebensmittel klug kombiniert werden.  Bei all den gesunden Inhaltsstoffen der Roten Bete, enthält sie doch Oxalsäure, die bei übermäßigem Verzehr zu Nierensteinen führen könnte und Nitrat, welches ebenfalls bei zu erhöhter Aufnahme problematisch werden kann, sofern es in Nitrit umgewandelt wird (z.B. durch unsachgemäßen Transport, unsachgemäße Lagerung oder unter dem Einfluss bestimmter Bakterien – deshalb ist Rote Bete nicht als Säuglingsnahrung geeignet!). Also am Besten darauf achten, dass die Ware so frisch wie möglich ist. Wer die Rote Bete nicht im Garten hat, kann auf Wochenmärkten gute, frische und regionale Ware finden, die keine langen Transportwege zurückgelegt hat. Wer den Verzehr regelmäßig und in normalen Mengen hält, profitiert sicher von den positiven Effekten und bekommt mit der Roten Rübe Farbe, Freude und Gute Laune auf den Teller und ins Trinkglas. 

Rezept: Rote Bete Ofengemüse mit Grünem Hummus

Und hier zum Ausprobieren mein Rote Bete Ofngemüse Rezept. Probiert es aus. Rote Bete kann wirklich so schmackhaft sein.

Rote Bete Ofengemüse mit Grünem Hummus

Das Rübengemüse bringt nicht nur aufgrund seiner knalligen Farbe gute Laune auf den Teller. Es kurbelt u.a. die Serotoninproduktion an und hat noch weitere positive Gesundheitseffekte. Zudem ist es lecker, z.B. als Ofengemüse  […]

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Menge: 2 Vorbereitungszeit: Kochzeit:

Zutaten

  • Für das Ofengemüse:
  • 600 g Rote Bete
  • 1 EL neutrales Pflanzenöl
  • 1 EL grob gemörserte Koriandersamen
  • 1/2 TL Salz
  • Für den Grünen Hummus:
  • 1 Bund Petersilie
  • 1 Bund Basilikum
  • 3 Frühlingszwiebeln
  • 240 g gegarte oder vorgegarte Kichererbsen
  • Saft von 1/2 Zitrone
  • 2 EL Tahin (Sesammus)
  • 5 EL Olivenöl
  • Salz/Pfeffer

Und so geht’s

Zubereitung Ofengemüse (reicht für ca. 2 Personen):

  • Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.
  • Rote Bete schälen und in daumendicke Scheiben schneiden
  • In einer Schüssel mit 1 EL neutralem Pflanzenöl, den gemörserten Koriandersamen und 1/2 Teelöffel Salz mischen.
  • Rote Bete auf ein Backblech geben und ca. 30 bis 40 Minuten weich backen.

Zubereitung Grüner Hummus (reicht für ca. 4 Personen):

  • Blättchen von Petersilie und Basilikum abzupfen und grob hacken.
  • Die Frühlingszwiebel putzen und in grobe Stücke schneiden.
  • Kräuter, Frühlingszwiebeln, Kichererbsen, Zitronensaft, Tahin und Öl in den Mixer oder Rührbecher geben und alles fein pürieren.
  • Das Hummus soll eine cremige Konsistenz haben, ggf. noch einen Schuss vom Kichererbsenwasser hinzugeben.
  • Mit Salz und Pfeffer abschmecken und vor dem Servieren möglichst 1 Std. ziehem lassen.

Kurz notiert

Wer nicht so auf Kichererbsen-Hummus vsteht, kann das Ofengemüse stattdessen auch mit Sauerrahm genießen. Wer keinen Koriander mag, kann stattdessen auch Sesam verwenden. Natürlich können alternativ auch Wildkräuter, wie zum Beispiel Giersch verwendet werden.

 

An Guad’n… und alles Liebe!

Eure Wilde Möhre

Disclaimer! Wenn man selber Wildpflanzen sammelt und diese nutzt, muss man in der Lage sein, die Pflanze zu hundert Prozent sicher zu erkennen. Bei Unsicherheit ist von der Nutzung unbedingt abzusehen! Die auf dieser Seite zur Verfügung gestellten Informationen sind sorgfältig zusammengetragen und recherchiert. Dennoch übernimmt der Anbieter dieser Webseite keine Gewähr für die Aktualität, Vollständigkeit und Richtigkeit der bereitgestellten Seiten und Inhalte. Die vorgestellten Hausmittel und Rezepturen ersetzen nicht den Arztbesuch. Die Anwendung bei Babies, Kleinkindern, Kindern, Schwangeren und Menschen mit Bluthochdruck sollte in jedem Fall unter ärztlicher Begleitung bzw. nur mit vorheriger Abklärung durch einen Arzt erfolgen. Bei unklaren, schweren, akuten und anhaltenden Gesundheitsbeschwerden reichen Hausmittel nicht aus und es sollte ein Arzt konsultiert werden. Das Nachmachen der Rezepturen und die Anwendung der Tipps geschieht auf eigene Verantwortung.

Fotos: ©Silja Parke, Bauerngarten (Zaun) und Bauerngarten (Gemüsebeet) entsprechend der Verzichtserklärung Creative Commons CC0 von der kostenlosen Bilddatenbank Pixabay  entnommen.

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2 comments

David 1. Januar 2020 - 19:24

Super! Vielen Dank! Haben wir gestern zu Silvester mitgebracht 🙂

Reply
wildemoehre 4. Januar 2020 - 19:55

Oh, das freut mich sehr lieber David! 🙂 Ich wünsche dir ein glückliches neues Jahr!
Alles Liebe!
Silja

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